Torsebro - Krutbruk

1681 gründete König Karl XI. das Torsebro Schwarzpulverwerk um seine Streitkräfte mit Schießpulver zu versorgen. Strategisch gut, nahe den Regimentern, aber auch direkt am Fluss Helge å gelegen, konnten die Pulvermühlen wie die bereits vorhandenen Getreidemühlen mit Wasserkraft betrieben werden. Holzkohle wurde aus dem umgebenden Wald gewonnen, Schwefel aus der Dylta-Mühle in Närke, Salpeter aus dem Urin von Rindern. (Der Staat verlangte von den umliegenden Bauern, die Mühle mit Salpeter zu versorgen.)

Das Gelände umfasste ebenfalls ein Gutshaus, Arbeiterwohnstätten und diverse Wirtschafts- und Industriegebäude. Es war von einem Steinwall umgeben und lange Zeit eine (wirtschaftlich) in sich geschlossene Anlage, von denen große Teile gut erhalten sind.

Während der 1690er Jahre waren etwa 20 Arbeiter im Werk beschäftigt, die sorgfältig ausgewählt, überwiegend aus Småland kamen, weil diesen Menschen eine besondere Loyalität gegenüber dem schwedischen König nachgesagt wurde. Die umliegenden Bauern betraten als Tagelöhner und zur Holzkohle- und Brennholz-Anlieferung das Gelände, Unbefugten war der Zutritt durch eine Wachmannschaft verwehrt.


Die Arbeiter lebten gemeinsam mit ihren Familien in den beengten Wohnstätten des Werksgeländes und teilten sich Garten, Erdkeller, Küche und Plumpsklo.

 

Eine Allee alter Eichen, deren Bestand leider langsam schwindet, führt uns zum Gutshaus des Eigentümers, welches 1787 entstand. Links davon befindet sich der alte Küchentrakt, rechts das gelbe Gebäude diente als Büro.

Im gleichen Jahr entstanden die aus Felsstein gefertigten Wirtschaftsgebäude. Schmiede, Tischlerei, Zunderfabrik, Fassbinderei, Holzschuhfabrik und Gesindestube. Zusammen mit den Wagenschuppen, Viehställen für Kühe, Schweine und Schafe, dem Hühner- und dem Pferdestall bildet das Anwesen ein sich selbst versorgendes Werk. Bevor der Arbeitstag begann, versammelten sich die Arbeiter am Fachwerkgiebel des Stallgebäudes mit seinen aus dem 17. Jahrhundert stammenden Beschlägen.

In einige Innenräume der verschiedenen Gebäude, erinnern Tischlerarbeiten, dekorative Malerei, Fußböden, Kachelöfen und andere Feuerstellen an die Lebensbedingungen im 18. und 19. Jahrhundert.

Die Herstellung von Schwarzpulver war nicht nur für kriegerische Zwecke dienlich. Es gab zahlreiche Verwendungsmöglichkeit für den Bergbau (Sprengung von Felsen für Kanäle etc..). Bis 1858 wurde das Schießpulver durch ein staatliches Monopol verkauft und immer öfter als Sprengstoff zur Jagd eingesetzt. Dazu wurden Salpeter, Schwefel und Holzkohle sortiert, getrocknet und zu einem homogenen Pulver zermahlen. Die risikoreichen Arbeitsschritte fanden in weit voneinander entfernten, durch Erdwälle geschützten, Werkstätten statt.

Als die Fabrik 1681 gegründet wurde, befürchteten die Behörden Überfälle, Feuer und Diebstähle. Daher wurden die Bauern aufgefordert, eine befestigte Mauer um die Pulverfabrik herum zu errichten. Dieser Schutzwall, der die Fabrik bis 1923 umgab, war 2,5 Meter hoch und fast 2 Meter breit. Auf ihrem Kamm waren früher "Spanische (auch friesische) Reiter" - spitze Eichenpfähle und beinahe undurchdringliches Dornengestrüpp - angebracht. Wachposten aus der Garnison in Kristianstad bewachten die Fabrik.

Die Herstellung von Schießpulver war ein unfallträchtiger Prozess, der im Laufe der Jahre zu mehreren Explosionen führte. Sie verursachten schwere, oft tödliche Verletzungen. Das letzte Unglück passierte 1910. Ein Schuppen zum Trocknen des Schießpulvers flog in die Luft. Wie durch ein Wunder befanden sich gerade keine Arbeiter in der Trockenkammer, jedoch stand vor dem Haus der Pulverkutscher mit Pferd und Wagen zur nächsten Lieferung bereit.

Nach dem Tod des Kutschers und Pferdes wurde der Transport per Seilbahn vorgenommen. Im südlichen Teil des Gebietes ist ein hoher Gedenkstein errichtet, um an die vielen Arbeiter zu erinnern, die bei der gefährlichen Produktion ihr Leben verloren haben. 1923 wurde die Produktion eingestellt.

Pseudoskorpion

Foto-Quelle: Andreas Grabs
Foto-Quelle: Andreas Grabs

Torsebros Natur gehört zum Schutzgebiet der Natura 2000, ist ein Teil von Kristianstads Wasserreich und von 500m langen Stromschnellen im Helge å geprägt, denn der Fluss verlässt hier das småländische Urbergsgebiet.

 

Der uralte kräftige Laubbaumbestand ist Lebensraum für unzählige Vögel und Fledermäuse. Sogar der seltene Eremit-Käfer, osmoderma eremita, sowie der stark gefährdete Pseudoskorpion, anthrenochernes stellae,

sollen hier vertreten sein. 

Eremit

Foto-Quelle: Wikipedia
Foto-Quelle: Wikipedia

Folgt man dem Weg durch den "Pulverpark", gelangt man über eine kleine Brücke an den Gummastorpasee und dessen Schilf voller Vögel. Hier befindet sich der nördlichste Turm des Wasserreiches.

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